VP Bank Swiss Ladies Open

Leader-Duo bei 8 unter Par


Medienmitteilung 1.Runde: Mirjam Fassold – Medienchefin VP Bank Swiss Ladies Open

Die Ladies European Tour ist zurück im Golfpark Holzhäusern – mit tiefen Scores und einem Hole-in-One an Tag 1! Das Leaderboard wird angeführt von Chloe Williams und Marianne Skarpnord, die beide bei 8 unter Par liegen. Die Einheimische Elena Moosmann liegt auf Rang 3, Kim Métraux ist mit 6 unter Par zweitbeste Schweizerin. Insgesamt absolvierten 67 Spielerinnen die erste Runde unter Platzstandard. Nach der zweiten Runde vom Freitag qualifizieren sich die 65 Besten für die Finalrunde vom Samstag. Für Zuschauer ist der Eintritt an allen Tagen kostenlos; eine online-Registrierung sowie ein Covid-19-Zertifikat sind erforderlich.

Skarpnord konnte die geteilte Führung ins Clubhaus bringen, wo bereits die Waliserin Chloe Williams mit einer bogeyfreien 64er-Karte wartete. «Ich habe gute Erinnerungen an diesen Platz und das Turnier», sagte diese nach dem Spiel. «Es ist ein grossartiger Parcours und er scheint perfekt zu meinem Spiel zu passen. Heute morgen spürte ich, dass dies mein Tag werden könnte.» Kurz nach halb acht Uhr in der zweiten Gruppe auf die Runde zu gehen, sei sicher kein Nachteil gewesen. Die Grüns waren fast jungfräulich und ihr Spiel sehr solide, so dass auch die Putts gefallen sind.

Hochklassigen Golfsport gab es am Donnerstag im Golfpark Holzhäusern zu sehen. Mehr als die Hälfte des Teilnehmerinnen am 2. VP Bank Swiss Ladies Open benötigte für die erste Runde weniger als 72 Schläge, blieb somit unter Par (bzw. unter Platzstandard). Erfreulicherweise zählen auch vier von fünf angetretenen Schweizerinnen den Spielerinnen, die derzeit in der oberen Hälfte des Leaderboards zu finden sind und sich damit berechtigte Hoffnungen auf den Einzug in die Finalrunde vom Samstag machen dürfen. Dort geht es dann um die 200’000 Euro Preisgeld, die bei diesem Turnier der Ladies European Tour (LET) ausgesetzt sind.

Hole-in-One zur geteilten Führung

Der Schlag des Tages gelang der Norwegerin Marianne Skarpnord. Auf dem 137 Meter langen Par 3 Nummer 15 schwang die 35-Jährige ihr Eisen 8 locker und traf den Ball sehr präzise: «Er sprang auf dem Green einmal auf und hüpfte ins Loch – eine Mischung aus gutem Schlag und dem notwendigen Glück», erklärte sie nach der Runde lachend. «Leider habe ich diesen Schlag nicht auf dem Loch gespielt, an dem ein Goldbarren als Hole-in-One-Preis ausgesetzt ist.» Die Skandinavierin nahm’s sportlich, schliesslich war es bereits das achte Ass ihrer Karriere. Und es brachte Skarpnord ausser zahlreichen Glückwünschen auch

den Sprung an die Spitze des Leaderboards. Für diesen «move» benötigte sie nicht einmal ihren «neuen» Putter – in den letzten Tagen war sie mit vier Modellen auf dem Putting Green zu Gange gewesen, in der Nacht vor der ersten Runde entschied sie sich für den, den ihr Landsfrau Tonje Daffinrud ausgeliehen hat: «Ich war immer neidisch auf Tonje, weil ich diesen Putter so wunderschön gefunden habe – nun habe ich mich mit ihm richtig angefreundet.»

 

09/09/2021. Ladies European Tour 2021. VP Bank Swiss Ladies Open – Golfpark Holzhausern, Risch-Rotkreuz, Switzerland. September 9-11 2021. Elena Moosmann of Switzerland during the first round. Credit: Mark Runnacles / LET


Spektakuläre Schläge der Schweizerinnen

Grossartiges Golf zeigten auch die Schweizerinnen im Feld. Die 19-jährige Amateurin Elena Moosmann, deren golferische Karriere eng mit dem Golfclub Ennetsee und dem Golfpark Holzhäusern verwoben ist, hatte sich entschieden, ihr Heimturnier ohne Caddie in Angriff zu nehmen. Von zahlreichen Zuschauern begleitet zeigte sie nicht nur solides, sondern zuweilen auch sehr spektakuläres Golf. Auf der dritten Bahn, einem Par 5, schlug Moosmann den Ball mit dem zweiten Schlag nur Zentimeter neben die Fahne und puttete locker zum Eagle ein. Nach neun gespielten Bahnen lag die Einheimische bei vier unter Par, blieb auf den Back Nine bogeyfrei, und lochte auf der 18 unter dem Jubel des Publikums den Par-Putt zur 65. Im anschliessenden TV-Interview gestand sie ihrer Clubkollegen Fabienne In-Albon, zwar vor dem Start der Runde sehr entspannt, nach dem ersten Abschlag aber doch etwas kribbelig gewesen zu sein.

Ein «Geständnis» ganz anderer Art gab’s für Kim Métraux nach der Runde: Rodolphe De Heer präsentierte seiner Freundin eine dicke Schwellung am Schulterblatt und sagte «dein Tee- Shot an der Zwei hat mich getroffen»! Wie wahr, De Heer stand genau dort am Fairwayrand, wo der leicht verzogene Abschlag seiner Lebenspartnerin landete – der Ball sprang vom Rücken an die Out-Linie, blieb aber auf der richtigen Seite liegen. Métraux rettete Par. Die 26-Jährige hatte vom «Boyfriend-Treffer» aber nichts mitbekommen. (De Heer blieb übrigens unverletzt, er hatte seine Liebste an der Nase herumgeführt undeinen Ball unters Poloshirt gesteckt.) Mit einer äusserst soliden Runde – vier Birdies auf den Front Nine, zwei auf den Back Nine, dazu zwölf Pars – reihte sich die Lausannerin nach der ersten Runde mit einem Gesamtscore von 66 Schlägen auf dem geteilten siebten Rang ein. Auf das Leader-Duo weist sie lediglich zwei Schläge Rückstand.

Auch die weiteren Schweizerinnen im Feld überzeugten: Die erst nachmittags um halb zwei gestartete Caroline Rominger absolvierte die Front Nine in 33 Schlägen (2 unter Par), startete dann mit einem weiteren Birdie auf die zweite Hälfte der Runde, musste dort aber auch zwei Schlagverluste hinnehmen. Zwei Birdies auf den letzten beiden Bahnen brachten die in Hünenberg lebende Engadinerin zurück auf 3 unter Par und damit auf den geteilten 19. Rang.

09/09/2021. Ladies European Tour 2021. VP Bank Swiss Ladies Open – Golfpark Holzhausern, Risch-Rotkreuz, Switzerland. September 9-11 2021. Kim Metraux of Switzerland during the first round. Credit: Mark Runnacles / LET

Der Swiss Golf-Nationalspielerin Vanessa Knecht gelang eine überzeugende Premiere auf der LET. Leicht nervös, aber total happy über die vielen Zuschauer und die tolle Atmosphäre, war sie kurz vor Mittag mit einem Birdie auf Bahn 1 ins Turnier gestartet. Die in den USA studie- rende Zürcherin erlebte in der Folge eine Achterbahn der Gefühle – die Scorekare war bunt: auf den Front Nine standen vier Birdies drei Bogeys und zwei Pars gegenüber. Auf Bahn 16 fing sie sich mit Pech und etwas zu aggressivem Spiel ein Doppelbogey ein, konterte aber mit zwei Birdies auf den letzten beiden Löchern. Der rund zehn Meter lange, erfolgreiche Birdie- Putt auf der 18 wurde vom Publikum frenetisch gefeiert. Auch Elena Moosmann stand bereit, um die 23-Jährige zu empfangen. Mit 1 unter Par liegt Knecht auf Zwischenrang 40.

Weniger glücklich ins Turnier startete Anaïs Maggetti; die Tessinerin musste auf der ersten Bahn ein Triple-Bogey notieren, konterte auf dem nächsten Loch aber gleich mit einem Birdie. Mit je zwei Birdies und Bogeys auf den Back Nine ergab dies am Ende des Tages eine 74er-Karte und Zwischenrang 78. Der Cut ist nach wie vor in Reichweite.

Sandra Gal happy, Christine Wolf frustriert

Die zuletzt längere Zeit verletzte LPGA-Spielerin Sandra Gal war bei ihrem zweiten LET- Turnier in dieser Saison «sehr freundlich überrascht» von ihrem Ergebnis am Donnerstag. Mit dem Ziel«Spass am Spielen» zu haben, war sie in die Runde gestartet –eErstmals in ihrer Profi- Laufbahn mit ihrer Mutter als Caddie am Bag. «Das hat richtig Spass gemacht», wie die 36- Jährige nach der Runde erklärte. «Ich war heute sehr dankbar, wieder ein Turnier spielen zu können, auch ein paar gute Putts zu lochen und ein paar Zuschauer dabei zu haben.» Mit sechs Birdies – das letzte auf dem schwierigen Schlussloch – und nur einem Bogey kamen die Zuschauer in den Genuss von richtig gutem Golf. Mit fünf unter Par ist die Rückkehrerin als Neunte aktuell bestklassierte Deutsche im Feld.

Zu den Publikumslieblingen in Holzhäusern zählt auch die Tirolerin Christine Wolf. Zum Auftakt des 2. VP Bank Swiss Ladies Open wollte der zweifachen Olympionikin aber einfach nichts gelingen: «Zu ungenau war mein langes Spiel, zu viele Putts sind ausgelippt», erklärte sie nach der Runde schulterzuckend. Mit den Worten «morgen ist ein neuer Tag» verabschie- dete sie sich aufs Putting Green. Mit einer 75er-Karte liegt sich auf Zwischenrang 92.

VP Bank Swiss Ladies Open, Golfpark Holzhäusern, 200’0000 Euro, Par 72. Zwischenrangliste nach Runde 1: 1. Chloe Williams (Wales) und Marianne Skarpnord (Nor) je 64; 3. Elena Moosmann (Swi/Ennetsee/am), Kelsey Mac- donald (Sco), Johanna Gustavsson (Swe) und Nicole Garcia (RSA) je 65; 7. Kim Métraux (Swi/Lausanne) und Anne- Charlotte Mora (Fra) 66. Ferner: 9. Sandra Gal (GER) 67; 14. Karoline Lampert (GER) 68; 19. Caroline Rominger (SWI/Engadin Golf) 68; 40. Vanessa Knecht (SWI/Bubikon/am) 71;56. Sophie Witt (GER/am) 72; 68. Leticia Ras- Anderica (GER) 73; 78. Carolin Kauffmann (GER), Sarina Schmidt (GER), Anaïs Maggetti (SWI/Gerre Losone) je 74; 92. Christine Wolf (AUT) 75; 104. Amy Boulden (WAL/Titelverteidigerin) 76; 111. Franziska Friedrich (GER) 77.