Golf-Mental-Coaching #2

Disruptive Selbstgespräche: Wenn die Abwärtsspirale startet.

Eine Kolumne von Pascale Fahrni, Golf Mental Coach, Gründerin von Calmyz® your business  | your golf | academy

Pascale Fahrni

Jenny und Jonny sind mitten im Spiel. Auf Bahn 6 passiert es. Jenny verliert ihren Ball durch einen unglücklichen Schlag. Sie  kann sich nicht erklären wie das jetzt passiert ist. Neuen Ball droppen und erneut schlagen. Bereits beim Aufschwung sagt sie zu sich: „So jetzt konzentriere dich!“ Der Ball fliegt und landet haarscharf, noch knapp im Spiel. „ Jetzt hast du aber Glück gehabt.“ „Durch den ersten Ball bist du jetzt in Rückstand geraten!“ „Nimm dich also jetzt zusammen und spiele endlich Golf!“ Jenny spielt erneut und der Ball landet 50 Meter vor ihm. „Nein, Jenny!! Du bist so doof!“

# Als Golf Mental Coach erlebe ich oft Selbstgespräche auf dem Golfplatz. Da beschimpft man sich, kommandiert sich herum, behandelt sich selber von oben herab, brüllt sich an, teilt sich „Schlämperlige“ aus usw. Es ist fast nicht mehr zum Aushalten. Und für den Spieler selber fast unmöglich in dieser Situation wieder ins Spiel zu kommen und solides Golf zu spielen.

# Am Anfang steht der Schock. Oft ist es wie bei Jenny so, dass am Anfang dieser disruptiven Selbstgespräche ein Schock steht. Zu vergleichen mit einer unerwarteten Ohrfeige. In diesem Beispiel hat Jenny nie mit diesem schlechten Schlag und dem Ballverlust gerechnet. Man sucht dann einen Schuldigen für das Maleur und weil man ja bekanntlich niemandem als sich selber die Schuld zuweisen kann, ist es logisch wer nun an die „Kasse“ kommt. 

# Der innere Kritiker, der da aktiviert wird, hat eigentlich nur eines im Sinn. Er will Jenny helfen sich zu konzentrieren und das für ihn Richtige zu machen. Dies ist gut gemeint, hilft jedoch in dieser Situation nicht viel. Im Gegenteil, Jennys Körper verspannt sich mehr und mehr und die lockeren Schwünge sind nicht mehr gegeben. Jenny kann nun lernen in dieser beginnenden Abwärtsspirale ihre Selbstgespräche für sich positiv zu nutzen. 

# Selbstgespräche sind normal und gut. Sie werden oft von Sportlern genutzt, um im entscheidenden Moment die richtige Leistung abzurufen. Denn motiviert und ohne Stress fühlen wir uns sicher und ruhig. So könnte Jenny anstelle der verbalen Bestrafung für ihren schlechten Schlag, sobald er sich seiner disruptiven Selbstgespräche bewusst ist, wie folgt vorgehen:

1. Der Unterbrecher: “STOP, dieses Selbstgespräch bringt mich hier nicht weiter!“ 

2. Orientierung: „Ärger über den schlechten Schlag darf sein, ich lasse ihn jedoch jetzt wieder los!“ 

3. Konstruktive Unterstützung: beruhigendes, konstruktives, motivierendes Selbstgespräch beginnen.

# Feedback bekommen wir täglich, sei es im Arbeitsalltag, im Privatleben oder eben auf dem Golfplatz. Wie wir das Feedback annehmen und es für uns verarbeiten, können nur wir kontrollieren. Wie unsere Selbstgespräche auf dem Golfplatz klingen, können wir selber bestimmen. Also fragen Sie sich einmal, warum wir konstruktives, wohlwollendes Feedback an andere geben können, uns gegenüber aber kaum wohlwollend und konstruktiv sind. 

# Seien Sie Ihr eigener Freund. Damit Ihnen die Abwärtsspirale in Zukunft nichts mehr anhaben kann, lernen Sie zu sich selber so zu sprechen wie zu einem lieben Freund oder zu einer lieben Freundin. Das Feedback an Sie selber sollte stets wohlwollend, respektvoll und konstruktiv sein. Seien Sie vorbereitet, dass es im Golf schlechte Schläge gibt. Denn nur so entgehen Sie der unangekündigten Ohrfeige.


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